Programm

Montag 05.05.

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10 Uhr: Workshop – Antifaschismus gestern, heute – und morgen?

Basisgruppe Antifa

Ort: Konferenzraum auf der AStA-Etage in der Glashalle der Uni (Bibliothekstr. 7)

Dauer: 6 Std

Plätze: 15 Personen (Anmeldung an kontakt@basisgruppe-antifa.org)

Nach 1945, insbesondere jedoch nach 1968, haben Antifaschist*innen in der Bundesrepublik Deutschland versucht, mit teils sehr unterschiedlichen Analysen und Praxisformen den (neo)nazistischen und anderen rechten Herausforderungen zu begegnen. In der Veranstaltung werden einige dieser Ansätze exemplarisch vor ihrem historisch-politischen Kontext dargestellt, um sie nicht nur zu hinterfragen, sondern auch die antifaschistische Bewegung als eine sich kontinuierlich reflektierende Suchbewegung sichtbar zu machen. Im Anschluss wollen wir miteinander diskutieren, wie heute ein Antifaschismus auf der Höhe der Zeit aussehen könnte und sollte.

16 Uhr: Aktionstraining

Ende Gelände

Ort: Klimawerkstadt (Westerstr. 58) Dauer: 3 Std

Ob Nazidemo oder AfD Parteitag, immer wieder müssen wir uns den Rechten entgegenstellen! Wir wollen trainieren, wie das mit massenhaftem zivilen Ungehorsam funktionieren kann und uns gemeinsam auf den Protest gegen den Naziaufmarsch in Demmin am 8. Mai vorbereiten. Egal ob erfahrene Aktivisti oder Demoneuling: Wir wollen mit euch unser aller Wissen über erfolgreiche Aktionsformen, rechtliche Folgen, nützliche Packlisten und alles, was dazu gehört, austauschen und teilen.

16:30 Uhr: Antifa unter Druck – zur aktuellen Repression gegen Antifaschist*innen

Soligruppe KW-Thomas

Ort: Infoladen (Sankt-Pauli-Str. 10-12) Dauer: 1,5 Std

Antifa-Ost, Budapest Komplex: Aktuell sitzen so viele Antifa Aktivist*innen wie lange nicht in deutschen Knästen. Vielen von ihnen drohen langjährige Haftstrafen, einigen die Auslieferung nach Ungarn. Unser Freund und Genosse KW-Thomas (Nanuk) ist einer von ihnen.

Wir wollen an diesem Abend einen Überblick über den Stand des Verfahrens und die Veränderungen in der Anwendung des §129, bekannt als „Schnüffelparagraph“, geben. Was das wiederum für unsere Praxis und Solidarität bedeutet, wollen wir gemeinsam mit euch diskutieren.

19 Uhr: Wissenschaft von Rechts

Cornelia Mannewitz

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 1,5 – 2 Std

Es gibt nicht nur einzelne Wissenschaftler*innen, die sich vor Studierenden zweideutig äußern oder deutlich rechtsgerichtete Artikel und Bücher schreiben. Hinzu kommen eigene Bildungsangebote vom rechten Rand, Netzwerke entstehen, alte und neue Strukturen begünstigen sie, in der Wirtschafts- und Sozialpolitik erstarkt das Autoritäre, während die Rechte in ihrem „Kulturkampf“ erste Erfolge feiert. Wie kann man diese Situation für den Hochschulbereich ausbuchstabieren und wie sollten die handeln, die sich für demokratische Wissenschaft einsetzen?

Dr. habil. Cornelia Mannewitz ist Slawistin und Mitglied des Beirats des Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi).

Dienstag 06.05.

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16 Uhr: Workshop – Was tun wenn´s brennt?

Rote Hilfe

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 2 Std

Was tun wenn’s brennt, damit eine Verhaftung oder ein Ermittlungsverfahren nicht zur Katastrophe wird?

Wie verhalte ich mich am besten bei Demonstrationen, welche Angaben muss ich bei Personalienkontrollen oder Festnahmen machen und was ist eigentlich ein EA? Was darf die Polizei bei Hausdurchsuchungen und welche Rechte habe ich auf der Polizeiwache? Alles in allem: Wie schütze ich mich als Aktivist*in vor staatlicher Repression?

17 Uhr: Wie das Bildungssystem Ungerechtigkeiten fördert und Demokratie verhindert

Demokratisch-Antifaschistische Gruppe Leibnizplatz

Ort: Sielwallhaus (Sielwall 38) Dauer: 2 Std

Wir leben in einer Demokratie.

Aber wie funktioniert diese, wenn wir von klein auf lernen, die Schnauze zu halten, uns unterzuordnen und Hinterfragen unerwünscht ist.

Wir alle wachsen in einem autoritären System auf – dem Bildungssystem.

Doch wie hängen Bildungsystem und Demokratie zusammen? Wie fördern Schule und Uni soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeiten?

Und was können wir dagegen tun?

19 Uhr: Von Gelöbnisfeiern und Verweigerung: Ein Rückblick auf die Schlacht am Osterdeich 1980 und ein Ausblick auf den Veteranentag

Interventionistische Linke

Ort: Paradox (Bernhardstr. 12) Dauer: 2 Std

Der 6. Mai 1980. Im Kontext globaler Aufrüstung und des NATO-Doppelbeschluss soll zum 25 jährigen Bestehen der Bundeswehr das erste öffentliche Rekrutengelöbnis seit 1945 stattfinden. Doch statt der geplanten Zurschaustellung deutscher Kriegstüchtigkeit sorgen massive Gegenproteste dafür, dass der Tag ein Zeichen für gelebten Antimilitarismus wird. Und heute? Wieder befinden wir uns in Zeiten massiver Aufrüstung und der erste „Nationaler Veteranentag“ am 15. Juni 2025 steht bevor – ganz im Zeichen der Kriegstüchtigkeit. Höchste Zeit also für eine neue antimilitaristische Zeitenwende zu sorgen!

19 Uhr: Für ein Ende der Polizei – warum wir die Polizei nicht reformieren können

Rivolta

Ort: Haifischbecken (Vor dem Steintor 156) Dauer: 30 Min + Diskussion

Der strukturelle Rassismus und die rechten Netzwerke innerhalb deutscher Polizeibehörden sind weitestgehend bekannt. Aber das ist nicht das einzige Problem an der Polizei. In unserem Vortrag wollen wir uns mit der Rolle der Polizei in der Gesellschaft beschäftigen und erklären, warum sie nicht reformiert werden kann. Warum braucht der bürgerliche Staat die Bullen, wie hängt das alles mit dem Kapitalismus zusammen und wie können wir sie abschaffen? Anschließend möchten wir mit euch darüber diskutieren, wie eine Gesellschaft ohne Polizei aussehen kann.

Wir freuen uns auf euch!

Mittwoch 07.05.

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14 Uhr: Pöbelworkshop – Sexismus verbal entgegentreten

(FLINTA* only)

Feministischer Streik Bremen

Ort: G18 (Grünenstr. 18) Dauer: 3 Std

Unangenehme Blicke, sexistische Kommentare & Catcalling, wir kennen es alle und haben keinen Bock mehr, uns ohnmächtig zu fühlen. In unserem Workshop geht es darum, einen eigenen Weg zu finden, mit Alltagssexismus und Belästigungen auf der Straße umzugehen und das Gefühl der Machtlosigkeit zu überwinden. Dazu üben wir gemeinsam in solchen Situationen die eigene Stimme und persönliche Strategien zu finden.

(FLINTA* = Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen)

15 Uhr: Antifa Picknick

Studis gegen Rechts

Ort: Park an der Hochschule (Treffpunkt am Südbad) Dauer: open end

Kommt vorbei, lernt euch und uns kennen und vernetzt euch! Ihr wollt euch austauschen, neue Leute kennen lernen und dabei lecker snacken? Kommt zum Antifa Picknick im Park neben der Hochschule. Wir freuen uns, wenn ihr leckere Snacks oder Getränke mitbringt!

17 Uhr: Polizei und Holocaust – Ein Blick auf „Ganz normale Männer“

Peter Römer

Ort: Sielwallhaus (Sielwall 38) Dauer: 1,5 Std.

Was waren die Haupttätergruppen im Nationalsozialismus? Die SS, SA, Wehrmacht oder die Gestapo? Natürlich! Vergessen wird aber oft, dass es auch Institutionen mit einer großen staatlichen Kontinuität gibt, die sich entscheidend an der Shoah beteiligten. Dazu gehört zweifellos die deutsche Polizei. Ihre Aufgabenfelder umfasste etwa die Deportationen und Ghettoisierung von Jüdinnen*Juden – und Massenerschießungen von Hunderttausenden. Viele der Täter arbeiteten in der Nachkriegszeit wieder in unterschiedlichsten Polizeibehörden der Bundesrepublik.

Der Vortrag ordnet die Rolle der uniformierten Polizei im NS-Staat ein und erweitert die Debatte um Täterschaft um aktuelle geschichtswissenschaftliche Deutungen von Kategorien wie Kollaboration, Raum und Geschlecht in Anlehnung an das neu erschienene Buch „Polizei und Holocaust – Eine Generation nach Christopher Brownings Ordinary Men“. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf das Bremer Polizeibataillon 303 gelegt, das sich an den Massenexekutionen in Babyn Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941 in Form genozidaler Gewalt beteiligte.

Peter Römer ist Mitherausgeber des Buchs “Polizei und Holocaust – Eine Generation nach Christopher Brownings Ordinary Men” und wissenschaftlich-pädagogischer Mitarbeiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel in Münster.

18 Uhr: “Feminismus” als Mittel zum Zweck

À Gauche

Ort: Zionsgemeinde – Raum Solidarität (Kornstr. 31) Dauer: 1,5 Std.

Rechte, autoritäre Kräfte nutzen im öffentlichen Diskurs immer häufiger feministische Argumentationen, um ihre politischen Ziele durchzusetzen. Gleichzeitig treiben viele Parteien sexistische Familienbilder voran. Wie passt das zusammen? Und wie können wir dem entgegenwirken?

18 Uhr: Rechte Strukturen im Bremer Umland

Sebastian Riva

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 1,5 Std.

Der Speckgürtel Bremens ist nicht nur ein Rückzugsort für Menschen, welche sich dem Stress der Großstadt entziehen, sondern auch für Neonazis, welche sich dem anti-faschistischen Druck zu entziehen versuchen.

Dieser Vortrag soll einen Überblick über Strukturen, Organisationen und Personen im Umland, mit Fokus auf den Landkreis Diepholz geben.

Insbesondere mit Blick auf die Anhaltenden Proteste der AfD Diepholz in Bassum ist dies auch aus Bremer Perspektive relevant.

19 Uhr: Das Bündnis gegen Zwangsräumungen stellt sich vor

Bündnis gegen Zwangsräumung

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S12, Neustadtswall) Dauer: 1,5 Std.

Als linkes Aktionsbündnis gestartet, ist seit 2018 eine feste Gruppe entstanden, die den Kampf um’s Wohnen aufnimmt. Denn Privatvermieter und große Wohnungskonzerne gängeln, verdrängen und schröpfen uns für ihre Profite – das braucht dringend Gegenwehr! Warum das ganze Elend trotzdem nicht die Schuld von ein paar bösen Menschen ist (Kapitalismus!), wie wir kämpfen und warum Wohnungskampf auch Antifa heißt – das erfahrt ihr bei uns. Und auch, dass linke Basisarbeit Spaß machen kann. Her zu uns!

Donnerstag 08.05.

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Naziaufmarsch in Demmin: Auch 80 Jahre später – den Nazis keinen Meter!

Während viele am 8. Mai diesen Jahres 80 Jahre Befreiung vom Faschismus feiern, bedeutet der Tag für uns, dass wir den Nationalsozialismus und Faschismus noch immer bekämpfen müssen. Denn Neonazis nehmen den Tag zum Anlass durch Demmin zu marschieren und die Geschichte zu verdrehen. Sie legen Kränze nieder, tragen Fackeln und inszenieren den Untergang des NS-Regimes als Opfermythos. Wir setzen mit lauten und entschlossenen Aktionen dem rechten Geschichtsrevisionismus ein Ende. Achtet auf unseren Instagram Account für Ankündigungen zur gemeinsamen Anreise aus Bremen!

14 Uhr: „Messerstecher“ und „Irreguläre Migration“: Ausländerfeindschaft als Material für den deutschen Wahlkampf 2025. Ein Lehrstück über Demokratie.

AK Auflösen

Ort: Konferenzraum auf der AStA-Etage in der Glashalle der Uni (Bibliothekstr. 7)

Dauer: 2 Std.

Nach mehreren Anschlägen Anfang 2025 hatten die Parteien im Wahlkampf ihr Thema gefunden: Wer beweist sich als die Partei mit den konsequentesten / radikalsten / realistischsten Maßnahmen für mehr Abschiebungen und mehr Drangsalierung aller, die als nicht-deutsch einsortiert werden. So haben die Parteien für sich Werbung gemacht mit dem Argument, sie seien die besten Anwender von Gewalt – und damit ziemlich genau auf den Punkt gebracht, worum es in der Demokratie geht.

16 Uhr: Antifa – Theorie und Selbstverteidigung

Kralle

Treffpunkt: Glashalle in der Uni (Bibliothekstr. 7) Dauer: 2 Std.

Die persönliche Sicherheit zu bewahren, ist in der immer weiter rechtsrückenden Gesellschaft nicht mehr so einfach zu gewährleisten. Gerade marginalisierte Personen sind leider unsicherer denn je. Deswegen wollen wir als KRALLE sowohl inhaltlich als auch praktisch einen Workshop zum Thema Selbstverteidigung anbieten, damit man sich im Notfall zumindest ein wenig sicherer fühlen kann.

18 Uhr: Sei ein Mann! – Eine Kritik der Studentenverbindungen

Leon Montero

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 2 Std.

Für die einen sind sie ein Relikt einer vergangenen Zeit, ein Hort reaktionärer Werte, toxischer Männlichkeit und exzessiven Alkoholkonsums, für die anderen sind sie eine innige Gemeinschaft: Studentenverbindungen genießen einen zweifelhaften Ruf. Doch was wirklich in den Villen und Kellerkneipen der traditionsreichen Korporationen vor sich geht, bleibt der Öffentlichkeit oft verborgen. In diesem Vortrag werfen wir einen Blick in das sonst so verschlossene Verbindungswesen, besuchen Naziburschenschaften und ergründen, was das blutige Fechten mit Bier exten zu tun hat. Ein Vortrag über Männlichkeit(en), Konservatismus und Gemeinschaft.

Leon Montero ist freier Journalist, Autor und Fotograf aus Hannover. Seine Themen sind Ideologie, Protest, Extremismus und Klima. Laut BR ist er “Experte für Burschenschaften”.

20 Uhr: Quizabend gegen Rassismus und Krieg

Internationaler Jugendverein Bremen

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 2 Std.

Wir als Internationaler Jugendverein Bremen laden euch am Donnerstag, den 8. Mai, um 20 Uhr in der Hochschule ein, um beim Teamquiz mitzumachen! Dabei könnt ihr uns und unsere Arbeit kennenlernen, aber auch einfach einen netten Abend bei Snacks und Getränken mit Quizfragen zu aktuellen Themen wie den Sozialen Kürzungen, Rechtsruck und Aufrüstung verbringen.

Kommt gerne einfach vorbei, wir freuen uns!

Freitag 09.05.

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13 Uhr: Rojava – eine Hoffnung des gerechteren Lebens

Defend Kurdistan

Ort: Infoladen (Sankt-Pauli-Str. 10-12) Dauer: 2 Std.

Wenn wir über das Erstarken der Rechten reden, dann sollten wir auch darüber reden, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, die dies langfristig verhindert. Dafür lohnt es sich, einen Blick auf die heutigen Revolutionen zu werfen. Eine davon ist in Rojava, in Nord- und Ostsyrien.

Die letzten Monate waren dynamisch und haben zu vielen Änderungen in der Region geführt: Zerfall des Assad-Regimes, Invasionskrieg durch türkische Söldnermilizen, Aufruf zur Auflösung der PKK und Integration in den syrischen Staat.

Wir wollen einen Überblick über die aktuelle Situation geben. Nach Möglichkeit mit Videocall nach Rojava.

14 Uhr: Aktionskunst Workshop

Jasmine Shah

Ort: Altes Sportamt (Auf dem Peterswerder 44) Dauer: 4 Std.

Plätze: 12 Personen (Anmeldung an antifa-aktionstage@systemli.org)

In diesem Workshop werden wir uns mit Mixed Media beschäftigen. Stencil, Pinsel, Collage, Fotografie, alles kann, nichts muss!

Jasmine Shah, ist eine Aktions- und Protestkünstler*in in Bremen, sie beschäftigt sich mit Themen am Rande der Gesellschaft, erzählt Geschichten und möchte Menschen eine Stimme geben.

15 Uhr: Antifa Rallye

Studis gegen Rechts

Treffpunkt: Zionsgemeinde (Kornstr. 31) Dauer: 1,5 Std.

Wir, als Studis gegen Rechts Bremen, veranstalten eine Antifa-Rallye. An diesem Tag werden wir durch die Stadt ziehen und viel über die Geschichte und aktuelle Arbeit von den wichtigsten linken und antifaschistischen Orten in Bremen erfahren.

Somit wollen wir über die vielen Orte und Angebote, sich antifaschistisch zu engagieren, aufklären. Wir starten um 15 Uhr an der Zionsgemeinde in der Neustadt und enden im Viertel.

16 Uhr: Rechte Strömungen in Dresden

Dresden Widersetzen

Ort: Communitas (Unter der Mensa der Uni, Raum B0511, Bibliothekstr. 4a)

Dauer: 3 Std.

Mit bis zu 7.000 Rechtsextremen war Dresden bis 2012 trauriger Ort der größten Nazi-Aufmärsche Europas. Dem Bündnis „Dresden Nazifrei“ gelang es schließlich, diese durch Blockaden soweit zu verhindern, dass die Beteiligung stark zurückging. Im Zuge des Rechtsrucks erlebt der Opfer-Kult nun ein Comeback und zog dieses Jahr bereits wieder über 3.000 Nazis an. Nicht unwidersprochen! Das neue Bündnis „Dresden Wi(e)dersetzen“ organisierte großen Gegenprotest und erfolgreiche Blockaden.

Neben einem historischen Überblick wirft unser Referent Matthias mit uns einen Blick hinter die Kulissen der Arbeit der neuen Bündnisstrukturen: Welche Herausforderungen entstehen in der Zusammenarbeit ungleicher Partner? Wie gestaltet sich der Umgang mit der Polizei und zunehmenden Repressionen? Wie wird antifaschistische Arbeit finanziert? Und wie bleibt Kommunikation dabei sicher?

17 Uhr: Workshop – Extrem rechte Propaganda in digitalen Netzwerken – Akteur*innen und Strategien in Bremen

Afd Watch Bremen

Ort: Zionsgemeinde – Raum Solidarität (Kornstr. 31) Dauer: 2 Std.

Plätze: 30 Personen (Anmeldung an antifa-aktionstage@systemli.org)

Rechtsextreme und rechtspopulistische Inhalte verbreiten sich rasant über digitale Netzwerke wie X, TikTok, Instagram, Facebook und Telegram. Sie radikalisieren insbesondere junge Menschen, normalisieren menschenfeindliche Ideologien und schüren Gewalt – oftmals mit Anschluss an konservative Diskurse.

Im Workshop analysieren wir die Strategien hinter dieser digitalen Propaganda, ihre Verbindung zur extrem rechten AfD und der rechtspopulistischen Bündnis Deutschland (BD) sowie das Wirken regionaler Akteur*innen und Netzwerke in Bremen. Gemeinsam diskutieren wir, wie wir diesen Entwicklungen wirksam und nachhaltig entgegentreten können.

19 Uhr: Friedensfähig statt Kriegstüchtig! – Wie wir die Zivilklauseln und antifaschistische Wissenschaft entgegen der Militarisierung der Hochschulen verwirklichen

SDS Oldenburg/Bremen

Ort: Hochschule (AB-Gebäude, Raum S05, Neustadtswall 30) Dauer: 1,5 Std.

In Zeiten zunehmender Militarisierung und Angriffe auf die Zivilklauseln – im Interesse des militärisch-industriellen Komplexes und kriegstreibender Politiker – haben wir uns notwendigerweise zu fragen, wie wir zivile und friedensorientierte Forschung an der Universität vorantreiben. Dabei kommt es auf jede*n von uns an.

Ein Vortrag von Carla Schmidtke, Phillip Gravenhorst und Leo Rott

20 Uhr: Film „What about the F-word“

Studiengruppe What about the F-Word

Ort: Wird noch bekannt gegeben – Infos folgen auf unserem Insta-Account

Dauer: 2 Std.

Der Film begleitet 14 Studierende auf einer Reise nach Italien. Gemeinsam haben sie sich auf den Weg gemacht, um dem Monster des Faschismus auf die Spur zu kommen. Der Weg führt sie ins Mailand Mussolinis, nach Turin und Paraloup, einem Partisanenversteck in den Bergen. Dabei werden sie damit konfrontiert, was sie in ihrem Alltag oftmals verdrängen: wie es sich anfühlt, die rechtsradikale Welle in Europa mitzuerleben, und welche existenziellen Ängste dies hervorbringt. Wie konnte der Faschismus wieder so stark werden? Was ist, wenn Faschismus kein Monster an den Rändern mehr ist, sondern längst in der Mitte der Gesellschaft weilt? Was können wir jetzt dagegen tun, gemeinsam – und was, wenn wir versagen?

Samstag 10.05.

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12 Uhr: Workshop – Naturschutz und Rechte Strukturen

FARN (Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz)

Ort: Buchte (Buchtstr. 14/15) Dauer: 3 Std.

Plätze: 25 Personen (Anmeldung an antifa-aktionstage@systemli.org)

Immer wieder sind demokratische Akteur*innen des Natur- und Umweltschutzes sowie des (ökologischen) Landbaus mit Kooperationsanfragen, Vereinnahmungsstrategien und Unterwanderungsversuchen von rechts konfrontiert. Wie lassen sich solche Versuche erkennen und welche Handlungsstrategien gibt es?

Der Workshop sensibilisiert für die historischen und die aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten Ideologien und zeigt erste Handlungsoptionen auf.

16 Uhr: Der „Budapest Komplex“ – Wer kann sich auf den Staat verlassen?

Arbeitskreis kritischer Jurist*innen Bremen

Ort: Infoladen (Sankt-Pauli-Str. 10-12) Dauer: 2 Std.

Seit dem Februar 2023 läuft unter dem Namen „Budapest Komplex“ eine staatliche Repressionswelle gegen Antifaschist*innen.

Einigen Antifas wird vorgeworfen, sich in Ungarn an Angriffen auf Neonazis beteiligt zu haben. Dies führte zur verfassungswidrigen Auslieferung der nichtbinären Person Maja T. nach Ungarn, SEK-Einsätzen bei Angehörigen untergetauchter Beschuldigter und damit zu einer generellen Kriminalisierung von Antifaschismus.

Wir sprechen gemeinsam mit Yasemin Kostik und Gerrit Onken, zwei Anwält*innen der Beschuldigten, über den aktuellen Stand und die politische Bedeutung der Verfahren.

18:30 Uhr: Hilfe in der (See)Not – Aktuelle Bedingugen für Seenot-rettung

Seebrücke Bremen

Ort: Infoladen (Sankt-Pauli-Str. 10-12) Dauer: 1 Std.

Welche riskanten und lebensbedrohlichen Wege, Umwege und Gefahren nehmen Menschen auf sich, um nach Europa zu fliehen? Zwei Menschen, die mit Sea-Watch rausgefahren sind, um Menschen auf der Flucht aus Seenot zu helfen, sprechen über die politische Lage, die Fluchtbewegungen und Fluchtrouten prägt. Sie teilen persönliche Erfahrungen aus Seenotrettungseinsätzen und eröffnen Einblicke in den strukturierten Ablauf solcher Rettungsaktionen. Der Vortrag lässt Raum für Fragen, um einen Einblick in die komplexe Situation von Geflüchteten und Rettungskräften gleichermaßen zu geben.

21 Uhr: Soliparty Antifaschistische Aktionstage

Orga-Gruppe Antifaschistische Aktionstage

Ort: Altes Sportamt (Auf dem Peterswerder 44)

Wie kann man in diesen Zeiten nur tanzen? Am besten von einem Bein auf das andere!

Nach einer Woche voller Workshops, Vorträgen, Aktionen, Diskussionen und Input wollen wir mit euch ein bisschen runterkommen, feiern und Kraft (und Geld) für die nächsten Aktionen sammeln. Es gibt leckere Getränke, Kneipenquizz und vor allem sehr gute Musik! Wir freuen uns auf euch!

Sonntag 11.05.

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14 Uhr: (Schwarz-) Rotkäppchens Antifa-Fest

Orga-Gruppe Antifaschistische Aktionstage

Ort: Rotkäppchens Garten

Am Sonntag findet in Rotkäppchens Garten ein gemeinsamer Abschluss statt. Hier stellen sich verschiedene politische Gruppen und Organisationen vor und wir können bei live Musik, Cocktails und gemeinsamen Aktivitäten wie Siebdruck und Zines basteln die Woche gemeinsam ausklingen lassen.